Der
Baubericht Der
Bausatz kam unbeschädigt an und enthielt alles was zur
Fertigstellung des Modells benötigt wird, außer Motor, Steuerung, ...usw. Wie immer beginne ich mit
dem Motoreinbau, der ja entgegen dem Bausatz stehend
eingebaut wird, damit er dem Uroriginal
entspricht. Dazu musste ein anderer Motorträger montiert
werden in den der OS H 60 RC hineinpasst. Die
Montage des Motorträgers bedarf der Öffnung des Bodens
des Fahrwerksschachtes, damit man die neuen
Einschlagmuttern des Motorträgers überhaupt erst einsetzen kann.
Wenn
die Arbeiten in diesem Bereich abgeschlossen
sind kann
die Öffnung wieder mit einem Balsabrett zugeklebt
werden; der eingentliche Rumpfboden im Bereich des Fahrwerksschchtes
wird neu eingeleimt und anschließend bebügelt. Dann
schaut der Rumpf wieder artgerecht aus. Ein
Problem ergibt sich hier mit dem Tankniveau. Es muss
wegen der nicht originalgetreuen Form der Motorhaube aus dem Bausatz, der stehende Motor um fast 2cm
höher als bei der ursprünglichen Kwick Fly eingebaut
werden, wodurch der
Tank nicht höher als ohnedies "oben" eingebaut weren
kann, d.h. die Originaleinbaulage
bleibt leider erhalten. Das ergibt ein zu
tiefes Tankniverau, doch hoffe ich, dass der Drucktankanschluss
diese Differenz noch auchgleichen kann. Andernfalls muss mit einer Spritpumpe
nachge- holfen werden.
Nun ist der Motor montiert
und die Motorhaube kann angepasst werden. Diese Arbeit
ist insofern lähmend, als die Haube nicht
sobald über den Motor auf den Rumpf aufgefädelt werden
konnte. Immer wieder wurde mit dem Bild von Phil
Krafts Modell die Motorlage verglichen und der Schluss
gefasst, dass nur wenig Unterschied besteht. Doch kann
der Motor nicht niedriger eingebaut werden, da
dann die Motorhaube nicht mehr richtig sitzt und ein
Knick im Kontourenverlauf zustande kommen
würde. Da in puncto niedrigsetzen des Motors nicht das
Original erreicht werden kann, wurde erstmals
auch die vorgeschlagene Haubenmontage durch Überschub über den Rumpf von mir übernommen. - Ist ja
nur ein Alltagsflieger mit nostalgischem Touch ..... Gasservo
einbauen. Also die vorgegebene Lage des Gaszuges passt
bei stehendem Motor nicht und muss daher auf die gegenüberliegende
Seite verlegt werden. Das Servomontagebrett muss um 180
Grad gedreht werden, sodass das Servo an der
richtigen Stelle montiert werden kann. Nun begann der
Anschluss der Fernsteuerung mit dem Jeti-Empfänger um zu sehen, ob die Drehrichtung stimmt; mit dem
Umdrehen der Laufrichtung ging das 1968 nicht so
reibungslos, sieht man von mechanischen
Möglichkeiten ab. Der Servoweg am üblichen Hebelarm war
zu groß und so musste auf den nächsten innenliegenden
Punkt gerückt werden. So, jetzt stimmts so halbwegs, nur
bei Vollgas und Trimmung ab Mitte nach oben läuft
das Servo leicht an. Damit werde ich leben müssen, zum
Glück ist es nur sehr schwach und der Stahldraht erlaubt ein Ausweichen. Grund:
Bei den alten Anlagen
gab's keine elektronische Trimmeinstellung, da wurde
mechanisch das einzige (Knüppel- poti) mit der
Trimmung mitverstellt, leicht zu erkennen, da sich dabei
auch der Steuerknüppel etwas bewegt. Umdenken
ist angesagt.
Nun wurde auch gleich die
Geschichte mit den Stahlschubstangen für beide
Höhenruder und das Seitenruder gecheckt und
festgestellt, das das Höhenruder richtig läuft, das
Seitenruder aber gegenläufig ist. Also da hilft nur das
Umpolen am Servo, denn ich möchte einen
Eingriff in den Sender vermeiden. Das Servo ließ sich
nicht umpolen da der Motor in der
SMD-Printplatte verlötet ist. Also bleibt nur die
Programmierung des Jeti-Empfän- gers. Nach
diesen elektronischen Spielereien kam der Einbau der
Servos und die Verklebung der
Tragflächenheälften dran, wobei alles ohne Schwierigkeiten
ablief. Jetzt konnte die Fläche erstmals am Rumpf
angeschraubt werden und danach das
Höhenleitwerk in den Aufnahmeschlitz eingescoben werden.
Es war nicht ganz parallel zur Tragfläche, daher musste der Schlitz nachbearbeitet werden. Die
Bearbeitung nutzte ich auch dazu, die zuvor gemessene
EWD von +1 Grad auf +0,5 Grad zu verringern.
Nach dem Einleimen des Höhen- leitwerks kam das
Seitenruderdran. Nach kleinen Nachbesserungen
konnte es ebenfalls eingeklebt werden.
Schließlich
wurde erstmals der Schwerpunkt überprüft. Nach den
Angaben der Bauanleitung ist das Modell kopflastig. Mit einem Sub C 4,8V Akku im Bereich der
Flügelbefestigungsschrauben passte der Schwerpunkt. Mit
einem 4,8V Eneloop-Akku für das
Einziehfahrwerk, der im
Bereich der Flügelbefestigung eingebaut ist, stimmt der
Schwerpunkt ganz gut. Genaueres zeigt sich
beim Erstflug.
Nun muss der Motor
eingelaufen und getestet werden, ob es mit der
Spritversorgung passt. Wenn der Test
zufriedenstellend
abgeschlossen ist, steht einer Flugerprobung nichts mehr
im Weg - außer der derzeitige Winter. Der Winter ist
endlich vorüber und der Erstflug fand bereits statt. Zusammenfassung:
Mein Top-Modell ist die Kwick Fly nicht, noch nicht. Doch langsam
erfliege ich sie mit der MC 24.
Die in der Bauanleitung
angegebenen Querruderausschläge sind alles andere als
mein Geschmack und viel zu groß. Wie damit ein
Fortgeschrittener beim Erstflug zurecht kommen soll....? Die Querruder habe
ich für den Erstflug anfangs mit 25% Expo belegt und fand es
viel zu gering und bin jetzt bei 60%. Beim nächsten Flug
reduzierte
ich den Querruderausschlag um die Hälfte und das ging
dann mit dem bisherigen Ausschlag. Jeden- falls war der erste Trimmflug mehr als nötig.
Das Querruder musste doch etwas nach rechts gestellt
werden. Grund dürfte eine im Bausatz beinhaltete verzogene
(nicht vorher kontrollierte! - bei ARF wichtig) Flächenhälfte
gewesen sein.
Nach einer Fön-Wärmebehandlung einer Flächenhälfte konnte der gleiche Anstellwinkel auf
beiden
Flügelhälften erreicht werden. Der Schwerpunkt passt
fürs Erste.
Grundsätzlich ist die Kwick Fly
ein Modell für Kunstflugtraining, für mich ein Modell
mit dem ich aus nostal- gischen Gefühlen heraus
mit einem Uraltsender Varioprop 12 fliegen möchte. Der
Sender ist allerdings mit einem Jeti 2,4 Ghz Sendemodul
ausgerüstet worden, also weit weg von 27 Mhz AM.
Nun,
nach einigen Flügen sieht die Welt schon freundlicher
aus und mit dem korrigierten Flügel liegt bei unschönen Figuren die Schuld nicht mehr an der Kwick
Fly. Einzig der Motor stirbt fallweise bei der Figur
Sinkkreis ab!?! - Die benötigten
Ruderausschläge belaufen sichjetzt für Quer oben
15mm, Quer unten 8mm und Höhe oben und unten 15
mm. So wird das dann auch mit dem Varioprop Sender
klappen, bei dem man sich den neumodischen
Schick-Schnack mit Expo und so abspecken
kann, Zum Glück kann man mit der
Jeti- Empfänger-Programmierung wieder einiges gut machen.
Jeti MGPS-Modul
im Testbetrieb
Nachdem ich mir wegen des Interesses an der
Fluggeschwindigkeit von Modellen schon immer den Kopf
zerbrochen habe, wie man
denn doch das Tempo feststellen könnte, hat
mich inzwischen die Realität überholt. Jeti bietet das "MGPS" an, ein System mit dem man die
Geschwindigkiet und noch viiiiiiel mehr feststellen
kann. Die erste Erprobung fand im Auto statt, da man zu einem Test nur einen Akku, eine Jeti-Box und
das Jeti-MGPS benötigt; den Rest machen die Sateliten.
Schon im Auto war die Feststellung der
Genauigkeit der Geschwindigkeitsanzeige eine Freude,
denn verglichen mit den Radaranlagen und
-anzeigen stimmt es ganz genau. Natürlich wollte ich
also wissen, wie schnell fliegt meine, mit einem OS-Querstrom-Zweitaktmotor
bestückte Kwick Fly. Nachdem vor Ort am Jeti-Box-Display
die Geschwindigkeit, Höhe und Streckenlänge, -
oder andere Daten -, angezeigt werden, sieht man gleich
wie schnell man fliegt. Die Auswertung mit dem
PC gibt jedoch noch genauere Werte aus. Bei den Bildern
unten werden die fürs Erste von mir ausgewerteten
Diagramme
in 2D dargestellt. Es geht auch in 3D, doch muss man da
spezielle Programme downloaden und das muss ich jetzt
nicht haben. Zuerst ist ein Bild der Lage des
Flugplatzes und der geflogenen Wege zu sehen. Dann
interessierte mich zuerst die Gesamtdauer des
kurzen Testfluges. Danach habe ich endlich mein Diagramm
Geschwindigkeit über Strecke, Höhe über Strecke
und Steigrate über Strecke dargestellt. Unglaublich,
die Kwick Fly mit dem mageren 10ccm-Motor schafft mit
Stechflug 170,4 km/h! Ich weis, das Tempo stimmt
ziemlich genau. Die geflogene Höhe betrug im Maximum 100m über
Grund, doch da der Platz 196,2 m über Meer liegt zeigt
es das MGPS auch so an. Man kann die Höhe auch am Platz
Nullen, ich habe es aber nicht getan. Weiters finde ich
das Diagramm Steigrate interessant, denn es zeigt dass
die Kwick Fly mit Schwung bis zu 23,4 m/s Spitzenwert schafft. Alles in Allem gesehen, sehr
interessant und - es funktioniert!
Zur
Auswertung der MGPS-Daten benötigt man das
Jeti-USBa-Modul. Mit dem Modul kann das MGPS immer über Internet upgedatet werden und die
MGPS-Textdateien ausgelesen und im PC gespeichert
werden. Jeti beschreibt die Vorgehensweise
und mit ein wenig PC-Umgangskenntnissen schafft man das.
- Insbesondere wird der Einsatz im Segler interessant,
denn da kann der Speicher bei der MGPS-4Mb-Version bis 9
Stunden durchgehend aufzeichnen. Also, es
lässt sich die Kwick Fly auch als Testflugzeug
einsetzen. Herz, willst Du mehr?
Der
Flugbetrieb mit dem Varioprop12 Sender
Der Esrtflug und einige kurze
Einstellflüge danach wurden ja mit einem jetifizierten
MC 24-Sender durchgeführt. Dies diente dazu,
annähernd die notwendigen Ruderausschläge zu erfliegen,
denn beim alten Vario-Sender gibt es keine Hilfe durch
Wegverkürzung oder modifizierbarem Expo.
Zu
dem Zweck muss der Jeti-Empfänger R5 an den Graupner
Varioprop12-Sender gebunden werden. Das jeti- System gibt
die Möglichkeit, auch solche Altsender einzusetzen, da
man die Empfänger programmieren kann, sodass man nahezu
die gleichen Mögliochkeiten vorfindet, wie sei in den
modernen Sendern heute üblich sind. Dadurch steigt die Chance, das Fliegen mit dem eher
unkomfortablen Sender, doch recht gut hin zu bekommen.
Als erstes müssen im "Channel Input Setup" die
Mitten der Kanäle eingestellt werden und wenn erwünscht
die Steuerkurve exponential. Hier gibt es
jedoch keine Prozenteingabemöglichkeit: Schaltet man auf
Expo reduzieren sich die vorher eingestellten
Ruderausschläge! Im nächsten Schritt können im
"Channel Output Pin" alle anderen Finessen
einprogrammiert werden. Falls Funktionen gemischt
werden sollen (ähnlich wie Freier Mischer), ist das
allen anderen Einstellungen vorzuziehen. Also bei
Mischung von Kanal 2 mit 5, muss in der
Kanaleinstellung 5 die Mischung mit Ch2 einprogrammiert werden. Offenbar heißt es hier Kanal 5 durch
Kanal 2 und nicht wie bei MC 24, Kanal 2 in Richtung
Kanal 5. Die Mix-Einstellung am Kanal 2 entfällt. Die weiteren
Einstellungen wie zB die Ruderwege asymmetrisch, die asymmetrische Servolaufrichtungsänderung, oder wenn gewünscht,
auch die asymmetrisch einstellbare Laufgeschwindigkeit,
usw., usw., usw.
Zum Modell ist zu sagen,
dass es jetzt grundsätzlich gut fliegt. Allerdings ist es, für
mein Befinden, ein wenig gewöhnungsbedürftig,
eben ein Kunstflugzeug. Jedenfalls stimmt beim Rollen die Anstellung
des Rumpfes nach Bausatz und Anleitung nicht,
was aber nicht bedeutet, dass man so nicht fliegen kann.
Die Hauptfahr- werke biegen sich nach mehreren Graslandungen
ohnedies nach hinten durch, wodurch die Anstellung des
Modells (der Tragfläche) noch immer im Nullauftriebsbereich
bleibt, was ja gut ist. Die hohe negative Anstellung vor
dem Erstflug erschwert das angemessene Abheben
im flachen Winkel erheblich. Der
Flugbetrieb mit der Varioprop12 stellt sich doch nicht
sooo wesentlich anders als mit der MC 24 dar. Ich schätze die strengeren Neutralisationsfedern der Knüppel!
Um annähernd das gleiche Steuerempfinden zu bekommen wie
mit der MC 24, muss unbedingt Expo eingestellt
werden und die Ruderausschläge 10% größer als bei der MC
24 einprogrammiert werden. Insbesondere am
Höhenruder musste ich
zweimal nachbessern, bis sich ein angenehmes Ansprechverhalten ergab.
Abweichend von meiner Idee, die Kwick Fly
möglichst an die Kunstflugmaschine von Phil Kraft
anzugleichen, also mit einem OS 60 H
Querstrommotor zu betreiben, habe ich einen aus 1970
stammenden HP 60 F einge- baut. Allerdings brachte
auch dieser Vergaser keine zufriedenstellende
Übergangsgemischbildung, sodass ich auf das
"Feindprodukt", einen Webra Dynamix-Vergaser
umgestiegen bin. Und mit dem geht das, noch in der
ursprünglichen Konzeption des berühmten
Konstrukteurs Paul Bugl befindliche Motörchen,
hervorragend. Schlimm war bei dem Motor, dass
die damalige Montageweise an den Motor mittels
Stecksystem funktionierte. Bei dieser Bauweise
waren keine Dichtungen vorgesehen, sodass beim Lauf des
Motors immerwieder Ölrückstände aus dem Auspuffkanal
durchsickerten und sich als schwarze Brühe in den
Motorraum und außen am Rumpf verbreiteten. Nach der Entfettung
wurde mit einer temperaturbeständigen Silikondichtmasse
die Angelegenheit weitgehend saniert. Der
nachfolgende Testflug gelang sehr gut, der Motior zieht
das Modell nach oben in den Looping, dass es eine Freude ist, weit besser als mit dem OS.
Doch
ich war nicht zufrieden mit dieser Konfiguration. Also
nahm ich aus meinem Lager einen HP 61 F, dem allerdings zur optimalen Regelbarkeit, ein Webra
Dynamix-Vergaser verpasst worden ist. Lief Spitze, - wie
sollte es bei einem HP auch anders sein? -, doch
mit dem Originalauspuff sehr sehr laut. Man will sich ja
bei den E-Fliegern keine schlechte Nachrede
erfliegen, also wieder ein
Umbau. Zuerst auf einen Webra Speed 61 F, auch so laut
wie der HP 61 F, der zwar sehr
gut funktionierte aber danach endgültig auf einen Webra Speed
61 LS
ABC, der einen deutlich niedrigeren Lärmpegel
produziert.
Meine
Flugerfahrungen
Ich komme
mit dem Modell nicht klar. Das liegt nicht an der für
heutige Zeiten ungewöhnlichen Steuerung mit dem antiken
Graupnersender, sondern an der Charakteristik des
Modells. Trotz Umstieg auf die MX 12 Hott und mitt 50% Expo, fliegt sich der Flieger für mich
irgendwie zu unruhig bzw. er macht nur das was ich
steuere. Außerdem erkenne ich nicht mit
Sicherheit wie das Modell bei gewissen vormittäglichen Lichtsituationen
fliegt. Nur mit Gas weg und langsamen
Steuermanövern kann ich erkennen wie es in der
Luft liegt. Ich werde mich über kurz
oder lang, von dem Modell trennen. Vielleicht kommt ja ein jüngerer Pilot damit
besser zurecht......?.
|