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Bei der Suche nach Teilen für die Deckaufbauten für ein
anderes Boot stieß ich bei Willhaben auf das Angebot des
Schleppers "Banckert". Preisgünstig und
nah, begeisterte ich mich für das fertige Schiff. Die derzeitige nasse und kalte Wetter-
lage motivierte mich, die Aufarbeitung des Schiffes zu
beginnen.
Das Modell hat angeblich schon einige
Fahrten am Attersee hinter sich gebracht und den Wellen
dort glücklich widerstanden. Dennoch riet der Erbauer, ruhiges
Wasser für die Fahrten zu bevorzugen. Das
nachte mich stutzig und ich holte Infor- mationen
im Internet, die eine tiefe Schwerpunktlage des Schiffes
als ganz wich- tig beschrieben. Den dort
angeführten Tipps folgend, wurde unter dem Motor ein Bleiballast
mit Kügelchen hergestellt, der eine kentersichere Fahrt
gewährleistet.
Der Vorbesitzer und Erbauer
hat das Modell mit Beleuchtung ausgestattet und
da- für einen eigenen
NiMh-Akku eingebaut, der bugseits untergebracht war. Das Oberdeck ist derzeit abnehmbar und war mit
vorher einem Gummiwulst mit dem Rumpf
verbunden. Dem Augenschein nach, war das Deck am Rumpf
schon ein- mal angeklebt, wurde aber wieder
abgenommen. Möglich, dass der Erbauer nach- träglich
ein
Bugstrahlruders eingebaut hat und deswegen das Deck
wieder abge- nommen werden. Bei dieser Aktion
ist der Gummirand verloren gegangen. Das Bugstrahlruder
war aber bisher nicht angeschlossen.
Der Rumpf hat sich als dicht erwiesen und das
Bugstrahlruder
funktioniert auch.
An Deck sind einige Details
in Anlehnung an das Vorbild vorhanden, im
Heckbe- reich und an anderen Stellen fehlen
jedoch die für den Schleppbetrieb
notwendi- gen Aufbaudetails. Und
danach ergibt sich nach, dass der Schlepper mit
einigen Änderungen "hochseetauglicht" gemacht werden muss.
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Banckert (Billing Boats)
Fahrvideo

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Technische Daten
Länge: 650mm, Breite: 160mm,
Höhe: 420mm, Gewicht: ~ 5kg, Maßstab: 1:50, Motor: Speed 600
7,2V , Regler Fahrmotor: New Rain 35A/160A, Fahrakku: 2x2S 2700 parallel,
Regler für Bugstrahlruder: No Name LKW Regler 20A, Fernsteuerung:
Exmitter EX7, Funktionen: Vorwärts- Rückwärtsfahrt,
Ruder, Bugstrahlruder, Beleuchtung
Die
Aufarbeitung des Schleppers Banckert
Das
Modell ist der Nachbau eines Hochseeschleppers der 1991
gesunken ist. Zur Erinnerung wurde offen- bar
von Billing Boats das Modell in die Produktion
aufgenommen. Seemännische Zungen meinen dazu, dass der Untergang des Vorbildes
für diese Modelle kein gutes Omen wäre.... - Die Zukunft
unseres Schif- fes wird zeigen, ob die Seemannsmeinung
zutrifft.
Das Modell ist wohl eher unter
Zeitdruck gebaut worden und ohne viel Studium von
Internet-Beiträgen. Den- noch ist es ein
ansehnliches Bötchen und aus 1m Entfernung, sind die
kleinen Ungenauigkeiten nicht zu er- kennen. Dazu
kommt noch, dass jeder Modellbauer seinen eigene Ideen
hat, wie welche Baugruppen, An- triebe etc. angeordnet
oder gebaut werden. Kein Wunder, dass ich daher einige
kleine Änderungen vor- habe. Doch bald stellte
sich heraus, dass mehr zu ändern war, damit das Schiff
ordentlich eingesetzt werden kann.
Zuerst wurde mit
dem Ausbau des fix eingebauten Akkus für Beleuchtung
begonnen. Parallel dazu wurde der fehlende Gummi Keder
bestellt, der den Zusammenhalt des Oberdecks mit dem
Rumpf sichern bzw. als Abdichtung dazwischen
wirken soll. So weit ich aber aus den Foren herauslesen
konnte, wird das Ober- deck am Rumpf verklebt und
mit einem Gummni Keder die Klebstelle um den Rumpf herum optisch abge- deckt. Vermutlich hat der Verkäufer das Deck in der ersten
Baufase verklebt, es dann vorsichtig wieder ab- gehoben, um diverse Einbauten vornehmen zu können.
Das dürfte den Grund gehabt haben, da einerseits die
vorgesehenen Decköffnungen nicht sehr groß
sind, bzw. dass er das
Bugstrahlruder nachgerüstet hat und deswegen in
den Rumpf
hinein musste. Weiters habe ich sein Schaltbrett
für die Schiffsbeleuchtung ent- fernt, da den Zugang zum Rumpfbug
verschließt und künftig eine Schaltung mittels Schaltelektronik
vorge- sehen ist. Die dadurch entstandenen Öffnung
wird bei der Unterbringung diverser Einbauten wichtig sein,
um den Schwerpunkt des Modells möglichst tief halten zu können.
Wo liegt der
Schwerpunkt des Schleppers?
Aus dem
Internet war zu erfahren, dass bei dem Modell die
Einhaltung eines tiefliegenden Schwerpunktes sehr wichtig
ist. Daher wurde, einem Internet Tipp folgend, ein Brettchen im Rumpfbereich
beim Motor ent- fernt (vermutlich Ort des früheren Reglers), damit eine Bohrung
im tief liegenden Bodenbrett hergestellt werden konnte,
bei der Bleikügelchen als Kielballast eingefüllt werden können. Nur so kann
künftig das Schiff ohne
übermäßig zu
schlingern problemlos gefahren werden. Im
Zusammenhang mit dem Schwerpunkt, ist auch die
Lastverteilung vorne / hinten zu beachten. Im Netz waren Bilder eines Top gebauten Schleppers zu sehen,
wo der Fahrakku (NiMh, 7,2V) im Heck liegt.- Be- dauerlich ist,
dass der beidseits vom Motor reichlich vorhandene Platz
nicht genützt werden kann, wenn das Deck einmal aufgeklebt
ist. Im Hinblick auf den Baubericht aus dem Internet
wurde durch die vorbe- reitete Bohrung im Motor-Bodenbrett 1 kg Kielballast in
Form von Kügelchen in den Kielraum eingefüllt.
Der Schwimmtest mit dem Modell wurde
vorerst ohne Aufbauten in der Badewanne versucht. Dabei
zeigte sich schon, dass die beiden Lipo-Akkus
am Heck völlig falsch positioniert sind und in den
Bugbereich ver- legt werden müssen. Beim Versuch
wurde auch auf die Wasserlinie geachtet und in der
beschriebenen Startversion und mit den
Aufbauten, war das Heck zu tief im Wasser, sodass bei
Seitlicher Bewegung des Bootes, am Heck Wasser
eintrat. Wenn ich nicht gleich reagiert hätte, wäre die
Banckert abgesoffen. Zum Glück kamen weder
Motor, Empfänger und Regler nicht mit Wasser in Kontakt.
- Nach dem Ausleeren des Bootes wurden die
derzeit noch losen Bleikugeln bugseitig verlagert und
auch die Akkus provisorisch in die Bugregion verlegt. Nun lag das Schiff deutlich besser im Wasser
und mit den Aufbauten kam der Bug noch ein wenig weiter ins Wasser als zuvor. Am Heck ist jetzt die
Wasserlinie einen Daumen breit unter dem
Rumpfrand. Wenn alle Einbauten und die Elektrik fertig
ist, muss ein neuerlicher Test vorgenommen
werden und vermutlich Bleizugaben im Bugbereich
erfolgen.
Liegt das Schiff richtig im
Wasser, kann noch überlegt werden, zentrag im Rumpf noch
mehr Blei in den Kielraum einzufüllen. Ist
die richtige Menge gefunden.wird eine kleine Menge
ünnflüssiges Epoxyharz zu den Bleikugeln
gefüllt und der Rumpf dann gedreht und geschüttelt,
damit sich das Harz an den Kügelchen ver- teilt und sie
zusammenklebt, damitg sie nicht verrutschen können.
Die Elektrik im Boot
- endlich ein brauchbarer Regler gefunden
Mit der neuen 2,4Ghz Exmitter EX7
Steuerung ergab sich bisher immer das Problem, dass bei
den Car- Reglern nach der Vorwärtsfahrt
zweimal kurzder Knüppel aus der Neutralstellung in
Richtung rückwärts be- wegt werden muss,
damit das Boot retour fährt. Ein rasches Reagieren
beim Umsteuern ist Glückssache. Doch nun fand
sich ein Regler für Brushed-Motoren, der sich umstellen
lässt, sodass man Vorwärts- und Rückwärtsfahrt ohne
Pause steuern kann. Der Regler namens "New Rain 160"
kann 160A, und 35A Dauer- strom und bietet diverse
Steuermodi die mit Mini-Schaltern und ohne Programmieren
eingestellt werden können. Der Fahr-Regler
wird ebenfalls im Bugbereich untergebracht.
Für
die Steuerung des Bugstrahlruders wird im Bugbereich
neben den Akkus ein einfacher
Car-Regler wie bei den Allrad-LKWs verwendet. Er
lässt problemlosen Richtungswechsel zu, wenn man nicht
nervös hin- und herknüppelt. Gesteuert wird
das Strahlruder mit dem linken Seitenruderknüppel.
Die
Beleuchtung des Bootes wird künftig auch per
Fernsteuerung geschaltet. Um das zu ermöglichen wurde ein Schaltmodul gekauft. Damit man den Aufbau
über den Akkus ganz entfernen kann, wurde ein Stecker im Aufbau angeklebt, über den die Verbindung mit
dem Schaltmodul möglich ist. - Der Empfän- ger wurde im Heckbereich angeordnet.
Fertigstellungsarbeiten
Am Mittelteil auf den Innenseiten des Rumpfes
wurden zur Versteifung des Rumpfes Kieferleisten
ange- klebt. Der für die optische Verschönerung
des Klebesteges vom Rumpf und Deck angekaufte
Gummi Keder passt, er wird aber erst nach der
endgültigen Auswiegung
und der Verklebung des Deckoberteil aufgeschoben und befestigt. - Weiters wurden zwei Kabeltrommeln
für das Maschinenhaus und eine Ein- gangstür, sowie
einen Leiter und das zugehörige Steigengeländer
angefertigt und aufgeklebt. Danach wurde der Rumpf
oberhalb des Klebesteges mit einer weißen
Zierbemalung wie beim Original, sowie auch am
Bugoberteil versehen. Als vorläufíger Abschluss werden
vom Mast zwei Funkantennen gespannt. Erst nach
der ersten Testfahrt werden die für den Schleppbetrieb
notwendigen Stahlbügel und Aufbaudetails angebracht.
Der neue Schwimmtest zeigte,
dass die
bisherige Gewichtsverteilung durch den Einbau der Elektronik,
den Bug tiefer ins Wasser gebracht hat und
dass noch 1/2kg Blei in den Kielraum eingefüllt werden
konnte, damit die lackierte Wasserlinie
annähernd erreicht wurde. Um die Bleikugeln am
Umherlaufen im Kielraum zu hindern, wurde ein verdünntes
Epoxydharz eingespritzt und das Boot in allen
Richtungen gedreht und geschüttelt, damit sich alle
Kügelchen mit dem Harz benetzten und kleben
bleiben. Nach einem neuerlichen Schwimmtest konnte der
Bleiballast in die vordere Position ge- schüttelt
werden, um den Bug tiefer zu bekommen. Auch die
Ausrichtung der Seitenlage wurde damit einge- richtet.
Danach musste das Boot einen Tag lang ruhig stehen
bleiben. Es ist zu hoffen, dass das Harz seine Aufgabe
erfüllt und das Herumlaufen der Bleikugeln tatsächlich
verhindert. - Im Bugraum wurden noch 65g Blei eingebracht,
wodurch das Heck einige Millimeter mehr aus dem Wasser
kommt. Um das Schiff fertig zu stellen, muss
die Lieferung und der Einbau des Zweikanal-Schaltmoduls
für die Beleuchtung abgewartet werden. Der
Test des Antriebes und des Bugstrahlruders in der
Badewanne verliefen erfolgreich. Der Fahr- motor erzeugt
kräftig Schub, er kann aber wie auch das Bugstrahlruder
feinfühlig gesteuert werden. Endlich
war die Schaltelektronik da und verdrahtet und die
Beleuchtung konnte ein- und ausgeschaltet wer- den.
Die Elektronik wurde neben dem Akkubereich untergebracht
und kann notfalls herausgenommen werden. Schließlich
konnte das Deck aufgeklebt werden. Mit Erasil
(transparentes Silikon in Tube) wurde das Ober- deck
auf den Rumpfbördel aufgelegt und mit vielen Klammern
zusammengepresst. Nach 12 Stunden war die
Abbindung ausreichend stark und fest. Nach dem
Abbinden des Silikons konnten die Klebstoffreste entfernt
und der Gummi Keder aufgezogen werden. Das gelang ohne
Probleme. Um den
Schutzgummi zu befestigen wurde er
abschnittsweise mit Sekundenkleber
befestigt.
Ein neuerlicher Schwimmtest
verlief erfolgreich und der Test, ob der Bleiballast
fest ist, gelang ebenfalls. Das Schiff
schwimmt passend zur Wasserlinie und sollte eine
ehebaldige Testfahrt zeigen, ob alles Systeme richtig
funktionieren.
Erste
Erprobung der Banckert
Das
Schiff wurde im Waldteich zu Wasser gebracht und
schwamm, auf die Lage des Rumpfes im Wasser bezogen,
fast perfekt. Lediglich ist ein kleines Zusatzgewicht
rechts war nötig, damit das Schiff völlig ohne Schlagseite
fährt. - Der Teich war im Startbereich mit sehr
vielen schwimmenden Blättern belegt, sodass ich Sorge hatte, dass sich die Blätter im Propeller
verfangen und das Modell am Teich liegen bleibt. Der
Fall der Verschmutzung trat ein, doch ist der
Motor stark, sodass er die Verschmutzung im Retourlauf
zerkleinern konnte und das Boot wieder richtig
voll fahren konnte.
Beim Versuch, die volle
Leistung zu nutzen, blieb der Bug in Normallage und es
entstand eine große Bug- welle. Ich fuhr nur
kurz so schnell, da ich Sorge hatte, dass die Bugwelle
über das Deck schwappt. In der Folge wurden
diverse Kurvenradien gefahren, ohne dass das Schiff viel
Schlagseite bekam. Der Test der Retourfahrt
verlief wenig erfolgreich, genau so wie es im Internet
beschrieben wurde. Wollte man das Schiff unbedingt
retour fahren und dabei steuern, könnte man dazu das
Bugstrahlruder mitverwenden.
Eine
Schrecksekunde trat ein, als ich das Schiff etwas weiter
hinaus fahren ließ, denn es beschleunigte von der
Langsamfahrt plötzlich auf volle Fahrt. Mein Laufen auf
eine höhere Standposition ermöglichte es, das Schiff
wieder steuern zu können. Danach wurde nur im Umkreis
von max. 20m gefahren. Das Schiff macht ein
gutes Bild am Wasser und macht Spaß beim Fahren.
Daheim
wurde ein Reichweitentest gemacht, der offenbarte, dass
der Sender defekt ist. Die Ursache ist die, dass ich bei dem Umbau der Gasrastfeder das
Antennenkabel beschädigt hatte. Die nachfolgende schwie- rige
Reparatur dürfte den Schaden nicht behoben haben. -
Schade, in diesem Zustand kann der Sender nur für
Automodelle verwendet werden. - Da die EX7 jedoch eine
gute Steuerung ist, wurde ein neues Set bestellt.
und an den Schlepper angepasst. Jetzt ist das Modell voll einsatzbereit.
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Schlepper Banckert (Billing Boats) |
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mit Beleuchtung |
Banckert mit Sender Exmitter EX7 |
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Die Aufarbeitung der
Banckert |
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das Schiff im Ankufszustand |
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der Urzustand am Arbeittsbeginn |
Ansicht Motor |
Ansicht Motor Bugstrahlruder |
Öffnung Bugstrahlruder |
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geänderter Rumpfaufbau |
geändertes Deck mit Zusatzöffnung |
die erste Akkus in Position |
Variante 1 - Akkus im Heck |
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Variante 2 - Akkus im Bug, Heck frei |
die neue Akkuposition nach wassertest |
neuer Regler "New Rain 160" |
Anordnung Akkus und beide Regler |
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das Deck wird angepasst |
Deck wird mit Silikon aufgeklebt |
der Gummi Keder am Heck passt gut |
der Gummi Keder (6 x 4 x 1mm) |
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