Von der Firma Graupner wurde in den späten 50-igern, als Spitzenmodell für den
Frei- und für Fernlenkflug, eine Piper Tri Pacer
mit rd. 1,25m Spannweite angebo- ten. Der
1,5 ccm Taifun Hurrikan war damals der dafür vorgesehene Motor. Irgend- wie
konnte ich mir damals das Modell kaufen und baute es als erstes Motorflug- modell. Das Ergebnis
war aus heutiger Sicht niederschmetternd, doch ohne je- mand zu haben, der einem
Bautipps gibt, wird das schwierig. Vor allem durch die
Lackierung mit Autolack wurde das
Modell eigentlich unbrauchbar. Es flog auch nie. Was damit geschah? - ich weis es
nicht mehr. Es fanden sich in einem
Super-8-Film Bilder meiner antiken
GR-Piper Tri Pacer.
Sucht man im Internet mach einem alten Graupner-Bausatz findet man ihn auch,
doch müsste man
dafür gut und gern 400.- Euro und mehr hinlegen. Das ist mir zu viel für das kleine Modell. Als ich
mit der Suche nach einem Bausatz bei Lindinger mein Modell fand, überlegte ich, mit Abstrichen von der Naturtreue, aus
dem Bau- satz einer Piper Super Cub eine Piper Tri Pacer zu machen. Die Abstriche sind
erheblich u.z. im
Bereich der
Motorhaube, die bei der Tri Pacer bündig mit der Rumpfseitenwand verläuft. Auch das Fahrwerk ist geringfügig
anders, der optische Eindruck passt jedoch
recht gut.
Und wie ich den Umbau bewerkstelligte, das beschreibe
ich jetzt hier: |

die Graupner
Tri Pacer (oben)

meine
Umbau-Tri-Pacer
Video
Erstflug
Inborardcam |
Umbau einer Piper Suber Cub in eine
Piper Tri Pacer
Das Fahrwerk der Cub
wird umgekehrt und etwas weiter hinten auf einer,
anstelle des Balsabodens eingesetzten
Sperrholzplatte, montiert. Die Abweichung zum Original besteht darin, dass bei der Tri Pacer an dieser
Stelle der
Rumpfboden noch eben weiter verläuft und nicht bereits zum Heck hin ansteigt. Für die Befestigung der
Flügel- streben wurde zwar mitgeändert, doch musste am Fahrwerk noch je eine Aussparung
ausgesägt werden, um die Streben gut montieren zu können.
Der nächste Schritt war dem Motoreinbau gewidmet. Der vorgegebene Abstand
Propellernabe zu Feuerspant wurde ausgemessen und ergab sich bei Verwendung eines OS FS
48 Surpass ein
Vorbau von 22mm. Wie in der Skizze zu sehen wurde dieser Vorbau hergestellt und auch mit zusätzlichen
Hartholzverbindern bis zum zweiten Spant durchverbunden. Das sollte für den Normalbetriebfest fest genug sein.
Auch für das Bugfahrwerk musste eine besondere Lösung gefunden werden, da
beim Original das Fahrwerk unter dem Motor angeordnet ist. Um das zu erreichen musste ich zusätzlich einen
Hartholzblock unter dem Motorträger aufkleben um eine Schrägstellung des Fahrwerksbeines zu ermöglichen. Um die notwendige Bau- länge des
Bugfahrwerks zu erreichen musste das zur Verwendung vorgesehene, gefederte Eurokit-Bugfahr- werke, mit einer
Aluverlängerung ergänzt werden. Aus der Fahrwerks-Teilekiste fand ich einen Lenkbock und
einen passenden Lenkarm. Die Motorhaube musste nun an den eingebauten Motor und das Fahrwerk
ange- passt werden; - eine Fizzlerei, aber machbar.
Der Auspuff stellte noch eine knifflige Aufgabe dar, da beim Original die Abgase
hinter dem Bugfahrwerk aus- treten, was beim Modell eine gesonderte Rohrführung erfordern würde, zu der aber kaum
Platz da ist. Letztlich ging es sich
bei dem Modell doch nicht
ganz so schön aus und der Auspuff kommt vor dem
Bugfahrwerk zu liegen.
Anschließend wurden dann alle Servos im Rumpf eingebaut und die
Rudergestänge vorbereitet und die erste
Testermittlung des Schwerpunktes vorgenommen.
Schließlich folgte
der Einbau des Höhen- und Seitenruders. Hierzu ist nicht
viel zu berichten, da diese Arbeit ansich keine Besonderheiten ergab. Die gemessene EWD beträgt +1,5 Grad.
Der Tragfläche wurde
danach die volle Beachtung geschenkt. Interessant ist die
Flügelsteckung die mit einsei- tig eingeklebten Alu-Flächenverbindern erfolgt. Die Fläche ist trennbar und
muss nicht zusammengeklebt werden. Die zweite Flächenhälfte wird mit Schrauben festgehalten die in Ausnehmungen der
Aluträger eingrei- fen und ein auseinander gehen der Flächen verhindern. Die beim Bausatz beiliegenden
Kunststoffplättchen- Scharniere wurden verwendet.
Über den üblichen Flächen-Servoeinbau ist kein nennenswerter Bericht zu
legen, außer dass es vom Bausatzhersteller die Servos aus der Fläche herausragend vorgesehen wurden; Platz zum
liegenden Einbau wäre ausreichend vorhanden.
Am Schluss der
Arbeiten liegen die Einbauten der Fenster und der
Frontscheibe. Die tiefgezogenen Seitenfen- ster passen bis auf die Dreieckfenster ganz gut und können leicht eingeklebt werden.
Mit etwas schärferen Radien der tiefgezogenen Kunststofffolie wäre das Ergebnis noch wesentlich besser. Wenn man nicht
sehr hohe Ansprüche stellt, genügt auch diese Montageart. Um an das Original doch zumindest optisch näher
heranzukommen wurden zusätzliche Abstrebungen von der Flügelwurzel zum Armaturenbrett eingeklebt. Eine
zusätzliche Verzierung am Seitenruder wurde zur Verbesserung des Erscheinungsbildes aufgebügelt. - Damit
wäre fürs
Erste meinem Schönheitsempfinden Genüge getan.
Bevor der erste
Motortestlauf erfolgen kann, muss noch ein wenig am
Zusatzgewicht (115g), welches am Motor- träger unten montiert wurde. Wenn der bereits gebrauchte 8ccm OS Viertaktmotor gut läuft, dürfte
seine Leistung für die 3,8kg schwere Tri Pacer ausreichen um sehr realistisch niedrige Fluggeschwindigkeit zu errei- chen.
- Nachdem der Erstflug sehr positiv verlaufen ist, kann ich sagen dass der Motor stark
genug ist und mit der 12x5 Graupner-Luftschraube ausreichend Steigleistung bringt. Bei reduziertem Gas fliegt
das Modell sehr realitätsnah, also langsam. Ein Einsatz der Klappen ist nicht unbedingt erforderlich, da man das Modell
vor der Landung etwas zieht. Es ist so langsam dass es dann nicht hüpft.
Alles in Allem kann
ich das Grundmodell "Super Cub" für meinen Umbau als
sehr gutmütige Konstruktion zu bezeichnen und es weiter empfehlen. Die Teile passten sehr genau und es war nichts
nachzuarbeiten. Einzige Kritik ist die etwas zu groß ausgefallene Motorhaube zu bezeichnen, doch stört sie den Eindruck
des Gesamt- modells nicht.
Letzter
Flug: 25.09.2009
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